Hugues Chatelain
Gründer & CEO SocietyVision
Mehr als 30 Jahre Berufserfahrung in den Bereichen General Management, Services, Verkauf und Marketing. Ich arbeitete in Spitzenpositionen in großen Konzernen wie Renault SAS, Nikon Europe BV, Fiat Chrysler Automobiles, AUDI und zuletzt als Geschäftsführer bei Euromaster Suisse SA.
Meine Arbeit führte mich von Paris über Wien, Den Haag, Frankfurt, Zürich nach Bern.
Meine langjährige Erfahrung hat meine Überzeugung gestärkt, dass der Beitrag eines Unternehmens zur Gesellschaft auch seinen wirtschaftlichen Erfolg fördern kann. Aus dieser Erkenntnis heraus habe ich 2014 das Buch "Penser autrement: l'entreprise, la société et le capitalisme durable" geschrieben und 2018 das Geschäftsmodell SocietyVision entwickelt, das auf Projekten mit Raiffeisen Wagrain-Kleinarl in Österreich und der Accademia Teatro Dimitri (SUPSI) in der Schweiz basiert.
Als leitender Manager in der Automobil- und Konsumgüterbranche und als gesellschaftlicher Unternehmer und Gründer von SocietyVision bin ich davon überzeugt, dass der wichtigste Differenzierungsfaktor für Unternehmen ihr gesellschaftliches Engagement ist, das positive Auswirkungen hat. Ich möchte den sozialen, kulturellen und ökologischen Einfluss von Unternehmen erhöhen. Als Generaldirektor und Mitglied des Verwaltungsrats der Euromaster Suisse SA (Michelin-Gruppe) habe ich in Zusammenarbeit mit der Accademia Dimitri (SUPSI-Mitglied) ein gesellschaftliches Projekt durchgeführt, das Business & Movement Arts verbindet. Auf der Grundlage dieser und früherer Erfahrungen ist es mein Ziel, dieses neue Modell zu verbreiten, um die Motivation, die Innovation, den Ruf und die Rentabilität zu steigern und gleichzeitig messbare positive Auswirkungen auf die Gesellschaft zu erzielen.
Der finanzielle Appetit verschlingt die Gesellschaft aus Gewinnmaximierung. WARUM sind wir an diesem Punkt angelangt? Das Motto unseres aktuellen Systems ist Gewinnmaximierung, egal was es die Gesellschaft kostet. Der Profit nagt an der Substanz unseres Gemeinwohls! Wollen wir uns das weiterhin gefallen und ertragen lassen?
Veränderung ist möglich. Einer der Schlüssel zum Wandel ist es, das Gemeinwohl in den Mittelpunkt der Wirtschaft zu stellen. Können wir die Art und Weise, wie wir Geschäfte machen, neu überdenken, um einen nachhaltigen Kapitalismus zu schaffen? UMDENKEN ist das Schlüsselwort für den Paradigmenwechsel.
Die fiduziarische Verpflichtung der Unternehmensführung muss an den veränderten Zweck des Unternehmens angepasst werden. Die Dualität der Vision verändert das Entscheidungsverhalten: Gewinn, Soziales und Umwelt sind untrennbare Parameter, und keiner darf Vorrang vor dem anderen haben.
Wir denken oft, dass Kapital, Arbeit und gesellschaftliche Werte im Widerspruch zueinander stehen. Richtig oder falsch? Aber die Werte von Kapital, Arbeit und Gesellschaft haben gemeinsame Berührungspunkte. Um diese Werte zu vereinen, müssen wir das System wieder ins Gleichgewicht bringen, um GEMEINSAME PROFITABILITÄTSZIELE zu setzen, die den gesellschaftlichen Fortschritt fördern.
Der Schlüssel zum Wandel: Weg vom gewinnorientierten System, hin zu gemeinsamen Werten. Die Unternehmensorganisation mit drei Zielen neu überdenken: 1) Eigenkapitalrendite, 2) Beteiligung der Arbeitnehmer, 3) positive Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Wie können wir dieses Ziel erreichen? Indem wir die Aktivitäten der traditionellen Unternehmen und einer gemeinnützigen Organisation in einer Kooperationsstruktur zusammenbringen. Die traditionellen Unternehmenstätigkeiten finanzieren die gesellschaftliche Entwicklung über die gemeinnützige Organisation, die als Vermittler auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene fungiert. Das Prinzip WACHSTUM wird durch das Prinzip FORTSCHRITT ersetzt.
Die Herausforderung besteht darin, zu einem neuen Managementmodus zu wechseln, der sich an der Gesellschaft und der Eigenverantwortung orientiert, und unsere Denkweise von WETTBEWERB zu KOOPERATION zu ändern, WACHSTUM durch FORTSCHRITT zu ersetzen und RENDITE-Ziele mit den Anforderungen der SOZIALEN RENDITE zu verbinden.
Das gesellschaftliche Wohl steht im Mittelpunkt der neuen Organisation, die Mitarbeiter sind die treibende Kraft und das Kapital der Befähiger. Die Herausforderung besteht darin, den Sozialstaat neu zu denken und die soziale Verantwortung der Unternehmen zu fördern. Die Rolle des Staates muss sich darauf konzentrieren, die Vorrechte des öffentlichen Handelns auf verantwortungsbewusste Unternehmen umzuverteilen.